Dienstag, 22. April 2008

Neues aus Rock City Pzn

Ich bin wieder gesund. Ich muss nicht mehr groß leiden und mein Taschentuchverbrauch ist auf ein äußerst erträgliches Maß zurückgeschrumpft.
Ich wasche gerade meine Wäsche und höre dabei 'Danny Says' in der Version von Tom Waits. Musikcoverversionen machen mir immer wieder klar, dass man dasselbe auch immer anders sagen kann.
Steffi war übers Wochenende zu Besuch und das war gut, wenn auch etwas komisch, aber hauptsächlich gut und schön. Vielleicht gibts hier ja irgendwann Bilder unserer Fotosession. Wir waren endlich mal im Muzeum Narodowe (Nationalmuseum), in dem es sehr viel Kunst zu sehen gibt und zwar hauptsächlich Bilder. Manche davon sind auch richtig fantastisch. Also, wer sich für Kunst, ob jetzt moderne oder, äh... alte interessiert, der kann sich das gerne mal angucken. in Lodsch gibts aber auch ein sehr gutes Museum für moderne Kunst. Moderne Kunst? Sagt man sowas überhaupt? Naja, egal.
Am Freitag war ich in der Neofilologia und es sieht so aus, als ob ich endlich mal mit meinem Praktikum anfangen werde. Ich werde Unterrichtsbeobachtungen vollbringen und vielleicht auch selbst unterrichten und/oder auch ein Tutorium für die 'Schwächeren' anbieten. Morgen treffe ich mich wieder mit den Leuten. Soll ich deren Namen nennen? Nö.
Ach ja, ich danke übrigens Malte für den Brief. Ich woltle schon länger eine Postkarte zurückschicken, aber ich hab sie heute erst wiedergefunden und aneblich streikt die polnische Post gerade. 'S kann also noch ein Weilchen dauern.
Jetzt kommt 'Korn & Sprite', das einzig gute Lied das die Band Tomte jemals aufgenommen hat. Isso.
Gleich werde ich erstmal meine trockene Wäsche zusammenlegen, die klamme aufhängen und schlafen und dann morgen - wollen wirs hoffen - aufwachen und zur Uni gehen und dann sehen wir weiter. Heute war ziemlich okéh und wegen morgen gucken wir mal.
Maja ist gerade in Warschau und hat morgen ein Gespräch über ihren Visumsantrag. Das ist hier wohl Standard, dass man sich erstmal vorstellen muss, wenn man hier weg will. Zumindest nach Amerika. Es soll wohl kontrolliert werden, ob die dreckige Polin nicht vorhat zu bleiben.
Bekloppt, wenn Sie mich fragen. Ich bin ein Freund offener Grenzen. Man stelle sich vor, wie es aussähe, wenn jeder das recht hätte, sich frei zu bewegen. Natürlich gäbe es dann erstmal eine böse Unordnung, aber ich denke, dass sich die Situation auf lange Sicht für alle verbessern würde. Möchte hierzu jemand was sagen? Man muss hier ja keinen Kommentar schreiben, aber ich würde mich schon mal über ein Lebenszeichen der einen oder anderen mit mir befreundeten Person sehr freuen.
Mein Internet geht immernoch nicht.
Dani hat Internet. Der Bauarbeiter hatte recht.

Mittwoch, 16. April 2008

Ansteckungsgefahr in Warschau

Ich fahr also nach Warschau, und was muss ich da sehen? Der Matthias ist krank. Jawohl, krank wie ein Vogel mit Vogelgrippe; wie ein lebender Toter taumelt er durch die Straßen der lebendigen wie großen Großstadt Warszawa.
Sowas könnte ich schreiben, ohne zu übertreiben, aber dann würde ich doch übertreiben und das machen heutzutage ja schon so viele Menschen, nene, sowas kommt mir dann doch nicht in die Tüte. Da das jetzt aber schon geschrieben ist, lass ichs mal so stehen.
Also, ich war Warschau. 'Schon' wieder. Das letzte Mal war ich ja mit Spaniern und Portugiesern da (wir berichteten).
Diesmal waren der schon genannte Matthias, Wibke, Dani, ich und eine gewisse Lena mit von der Partie. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Lena nicht kennengelernt habe. Es liest sich nur schön.
So, was haben wir denn da gemacht? Erstmal haben wir Wibkes Geburtstag gefeiert. Da Wibke allerdings arbeiten musste, streunerten wir erstmal durch Stadt und guckten uns was von der Uni von außen an (schick) und steuerten dann ein dem Matthias von allerhand Cafégängerinnen empfohlenes Café an. Heißt angeblich 'Bambini di Praga'.
Dort standen überall (erstehbare) Bücher herum und es gab einen schön gestalteten Speisekartenanschlag. Nachdem wir uns dort mehr lange als ausgiebig verköstigt hatten - die hatten sogar fair gehandelten Tee - gings erstmal in die neue Altstadt. Die alte ging nämlich kaputt. Wann ungefähr, ja das dürft Ihr gerne raten; so schwierig ist das nicht. Stefan meinte mal, ein Pole merkwürdigen Humors sagte ihm einmal: "Danke für Warschau." Jo.
Also, nicht ganz historisch echt mag sie ja sein, aber hermachen tut sie trotzdem was. Kann man mal gesehen haben. Wie sahen dann noch den Kniefalort im ebenfalls mitlerweile fehlenden jüdischen Ghetto und die chinesische Botschaft von außen. da wollten doch tatsächlich zwei junge Burschen eintreten. Was die wohl wollten? Als ich mich umdrehte, waren sie verschwunden - warscheinlich weggechinaert. Quatsch, rein sind sie gegangen - wahrscheinlich.
Danach wurde es düster - jedenfalls meinte das der Matthias. Es wurde dann jedoch weniger dunkel als erwartet im 'Zakatek', einem Café für Frauenzigaretten rauchende Neoirotrager und betrunkenen sechzehnjährigen Mädels plus Begleitung. Naja, ganz so lässt sich das nicht eingrenzen. Was man behalten kann, ist, dass das Ding nachts stockduster sein soll und meistens nur eine einzige Bedienung arbeitet. Deshalb kann die Runde Bier, bzw. Kaffee schon mal etwas auf sich warten lassen. Manche stehen übrigens auf das sich hinter dem Spiegel befindliche Klo. Manche wahrscheinlich auch davor. Muss man jetzt nicht verstehen. Dort trank ich jedenfalls eine sehr leckere heiße Schokolade, die zur Abwechslung mal nicht zu süß war. Jaja, wir Mitteleuropäer und unsere 'Probleme'...
Als dann die Wibke endlich Feierabend hatte, gings erstmal was essen. Ohne Matthias jedoch, denn der wollte sich erstmal gesund schlafen.
Essen waren wir beim... Scheiße, wie heißt der denn nochmal? 'U Szwejka' würde ich mal schätzen. Guck ich mal eben nach.
Ja, is richtig. Beim 'U Szwejka' isses immer voll wie bei Aldi und es gibt angeblich tschechisches Essen und man kommt sich vor wir Hänsel und/oder Gretel aufgrund der irren Schilder und Plakate von irgendwann und irgendwo.
Dann gings inne Kneipe und auf Wibke anstoßen. Kommt das eigentlich nur mir so vor, oder schildere ich das hier äußerst minutiös? Ich mach mal hin.
Also, gluck, gluck, gluck, getrunken, nach Hause und geschlafen. So gehts auch.
Hier blitzts übrigens grade ganz wild und es hat schon geregnet und gehagelt und gedonnert wie Deuvel. Ne.
So, am nächsten Tag gings innen großen Park mit vielen Pfauen, Eichhörnchen, Schwänen, den üblichen Tauben, älteren Trinkern, Kindern, Kinderwagen, 'ner Maus ohne Elefanten und Vögeln, die ich zuvor selten gesehen.
Später mussten wir erstmal für das Abendessen einkaufen. Es gab was bei Wibke, die sooo weit draußen wohnt, dass man ständig, wenn man nicht aufpasst, gegen Hundegräber läuft - echt jetz. Der Kassierer im Mördertesco war auch komisch drauf, aber das wird man wohl, wenn man da länger arbeitet.
Gekocht wurde dann, Käse-Lauch-Suppe, die echt mal gut war. So etwas hatte ich noch nie gegessen, geschweige denn gesehen, oder ich kann mich einfach nur nicht dran erinnern.
Dann noch 'flugs' einen Film ausgesucht und geguckt und schon machten Matthias und ich uns schon wieder auf den 50-minütigen Heimweg. 50 Minuten! Und wir nahmen die Metro!!
Ich sag ja: Weit draußen.
Ich meine das ja nicht scherzhaft-spaßig-mach-sich-lustig-ha-ha, aber ich war schon sehr beeindruckt von sowohl der Entfernung als auch benötigten Zeit.
Bei Wibke stand übrigens ein Stuhl auf dem Balkon, mit dem es etwas auf sich hatte, und zwar Reis um genau zu sein. Bitte sagen Sie mir, wozu Reis auf dem Stuhl dient und ich werde Sie, in Dankbarkeit, nur so mit Gold, Seide und Gewürzen überhäufen, wie Sie es sich in Ihren kühnsten träumen nicht vorstellen können.
Der Samstag war dann bös verregnet und wurde zu einem großen Teil innem Kunstmuseum, das irgendein Zamek war, verbracht. Es werden bestimmt Leute diesen Eintrag lesen, die dabei waren, also lasst mal ein Kommtentar dar.
Am Abend ging es dann irgendwann und nach langem Weg zu einem Konzert der Band Lira Vega aus Serbien, die im Rahmen eines Balkanfestivals aufspielte und dass weder zu früh, noch zu knapp. Eine wirklich gute Liveband, die hoffentlich auch mal öfters im weiteren Westen auftritt.
Spät kamen wir nach Hause und am nächsten Tag standen wir um Vier (16 Uhr) auf und dann wurde meine Verfassung innerhalb der nächsten paar Stunden sowas von Ruck Zuck schlecht, dass ich mich kaum darauf vorbereiten konnte. Plötzlich war ich verwirrt mit was im Hals und habe (fast ausschließlich) Unsinn geredet. Schlimm, schlimm. Gestern bin auch deshalb nicht zum Sprachkurs gegangen und der heutige Kurs ließ sich grade so erdulden. Besser gehts mir schon, aber immernoch nicht gut.
Jetzt habe ich was Langes geschrieben und wenn wir erstmal wieder Internet haben, dann kommen auch noch Bilder dazu.
Das wird super.

Dienstag, 8. April 2008

Noch nie habe ich versucht, meine Zaehne mit gebrochenen Haenden aufzusammeln.

Oha.

Jaa, so laesst sich das Konzert in etwa zusammenfassen. Ich muss sagen, das Wochenende an sich war schon ziemlich aufregend. Ich hatte erstmal Besuch aus Łódź, naemlich Mariana (Portugal) und Saila (Finnland). Die waren auch nett - weswegen sie ja auch kommen "durften" - aber nichtsdestotrotz hatte ich schon Stress. Sie waren das erste Mal in Poznań und irgendwie machten sie einen etwas unselbstaendigen Eindruck auf mich, so dass ich mich wirklich um sie kuemmern musste. Saila war ja recht locker, aber Mariana... die geht einem, bei aller Nettigkeit, schon mal auf den Sack.
Naja, und so habe ich mich dann parallel um Gaeste (mehr oder weniger) gekuemmert und mein Konzert vorbereitet. Ich fuehlte mich dann am Sonntag auch eigentlich ganz gut, aber auch ziemlich kaputt.
Am Abend verwendeten wir dann wohl VIEL zu wenig Zeit fuer den Soundcheck, denn waehrend des Konzerts war mir so, als ob die ganze GEschichte doch recht schlecht ausgepegelt war. Fuer mich war es dann tierisch laut, aber ich konnte trotzdem kaum was hoeren. Das , aeh, "bassphile" Mikrofon, das zur Abnahme meines Verstaerkers benutzt wurde und das viel zu laute Gesangsmikro taten dann ihr uebriges.
Das Schlimmste war jedoch, dass ich zwar vor dem Konzert nicht sonderlich, dann aber waehrend des Konzerts doch sehr nervoes war. Ich hatte mir zwar keinen richtigen Plan zurechtgelegt, aber was ich machen wollte, war eigentlich was Anderes. Stellenweise wars dann auch ganz gut und ich zufrieden, aber am Ende taten sich Kopfschmerzen auf und der Chef sagte mir: "Aeh, Jens, es tut mir wirklich leid, aber du spielst jetzt schon anderthalb Stunden und das ist wirklich zu lang fuer diese Art von Musik." Na gut, sagte ich, kein Problem. Und so fand das Konzert sein abrubtes Ende. Ich war ziemlich perplex und nicht gerade froehlich, aber man sagte mir, es waer wohl doch gut gewesen - und das kotzte mich richtig an.
Ich war selbst nicht total zufrieden und wusste ienfach, dass ich den Kram, den ich da machte, besser kann. Viel besser. Und dann kommen da doch tatsaechlich Leute, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie, wenn ich die Musik nicht gespielt haette, geblieben waeren, und behaupten, sie haetten es gutgefunden.
Vielleicht werde ich an dieser Stelle etwas pingelig, aber ich mag es, wenn Leute den Satz 'Ein Kompliment ist eine nette Luege' widerlegen. ich wusste schon im Vorfeld, dass die meisten Leute wegen mir kommen und nicht wegen der Musik.
ALLERDINGS haette ich schon Lust, noch ein Konzert zu spielen, allerdings nciht in der Kisielice, denn der Ort ist ziemlich klein und eher ungeeignet fuer Konzerte.
'S war ja auch das erste Mal, dass ich vollkommen allein (vor Publikum) spielte und ich nun zu wissen glaube, was ich brauche und nicht brauche und machen und nicht machen kann.
Was aber noch sehr ueberraschend war, war, dass auf einmal der Tobias mit zeinem Computer und 'nem Beamer (bzw. Biema) vorbeischaute. Er hat dann doch noch was nettes da hingelegt und die Leude folgten gespannt seiner Filmabspielung und Filmung meiner. Es hat wohl auch was mitgeschnitten. Das krieg ich hoffentlich und dann wird mal gesehen, ob ichs ins Internet stelle. Hoffentlich ist es die Stelle, an der ich ins Mikro geschrieen habe. Das war toll.
So, und gestern war ich dann mit dem Stefanowicz aufm Konzert der Band Pink Freud. Die hatten eine ziemlich tolle Vorband, von denen ich den Namen nicht weiss. Die Band an sich war dann auch gut. Jetzt nciht superklassenoberspitzenscharf, aber ziemlich gut.
Eigentlich hatte ich ja Lust hinzugehen, aber dann kam Maja wieder nach Hause - Info: Sie war zwei Monate nicht da - und ich war gerade so muede und dann sagte ich Stefan ab. Weil ich aber doch wieder aufwachte und Maja ja auch allein klarkommt bin ich dann doch gegangen. Ich wollte aber so mehr oder weniger frueh wieder zurueck sein, um doch noch meine Rueckkehrfreude deutllich zu machen.
Als ich dann gegen viertel vor zwoelf wider zu hause war, kalt und nass und kalt und auf ein Stueck Kuchen hoffend, da war doch glatt kein Schwein zu hause und ich hatte keinen Schluessel. "Ach du dickes Ei, bzw. schone Scheisse!!" dachte ich mir und war erstmal fuchsteufelswild. Maja sagte mir schliesslich, ich solle nicht zu spaet wiederkommen und dass wir den Abend alle zusammen zu hause verbringen wollten.
Ich also ran ans Telefon und Maja angerufen. "Gespraechspartner gerade wech," sagte mir das Telefon. Ich dachte mir: "Ja, das kommt hin," und rief bei Paulina an.
Waehrend des seltenst wuetend und aufgeregt gefuehrten Telefonats stellte sich heraus, dass man gemuetlich in der Kisielice sitze und trinke und Spass hab und dachte, ich wurde noch einige Stunden wegbleiben. Jaaaa, genaaaaau. Das passt sehr gut zum vorher Vereinbarten.
Maja meitne dann ich solle ein Taxi nehmen und hinfahren und auch kommen, denn das waere dann ja so gut und spassig und was nicht alles. "Verdammte Scheisse, ich hab morgen Uni und keinen Bock auf Saufen und schon gar nicht jetzt!!"
Ich also hin, denn es stand gerade ein Taxi an der Tankstelle und den Schluessel geholt. Maja entschuldugte sich vielmals und bestand darauf, dass ich wenigstens einen Vodka mit ihr trinke, was ich auch tat. Trotzdem wollte ich nicht bleiben, was kopfschuettelnd um der Unflexibiltaet des Deutschen hingenommen wurde.
Ich fuhr dann zum zweiten Mal mit dem Nachtbus nach Hause und ging ins Bett.
Und das ist alles. Fuers erste.
Ich verweile dieses Wochenende in Warschau, weil Wibke Geburtstag hat und Matthias nett ist und ich mir nochmal Warschau angucken moechte. Is ja"n riesiger Haufen Stadt, nech?

So, das wars dann auch mal wieder. Man sieht and den nicht vorhandenen Umlauten, dass ich immernoch kein Internet zu hause habe, was aber BALD kommt.
Ich sag dann Bescheid.

Samstag, 5. April 2008

Kurz

Jaaa, kurz. Nur kurz wollte ich etwas loswerden:
1. Ich hab morgen'n Konzert
2. Ich war beim Frisoer.

Was?

Ja, ich war beim Frisoer. Der Traum saemtlicher konservativer Verwandter ging somit in Erfuellung; herzlichen Glueckwunsch. Es beginnt sozusagen - zumindest haartechnisch gesehen - ein ganz neuer Lebensabschnitt.

Ich melde mich spaeter nochmal. Ich habe zu hause momentan kein Internet. Warum? Weil Rechnungen nicht bezahlt wurden, deshalb... Wenn man sich auch nicht um ALLES selber kuemmert, nicht wahr?
Wahr.