Montag, 11. August 2008

Das womöglich Allerletzte

Pipapo, halli hallo, hier nun der letzte Bericht über das Land Polen und das Jahr, das ich dort fast lebte.

Momentan sitze ich nicht einmal vor meinem eigenen Computer, sondern in Oz, dem Zauberland und nicht in Kansas. Ich schreibe auf einer groooßen Computertastatur mit Umlauten und blicke auf einen groooßen Bildschirm, den ich mir einst kaufte, um auch von der Flachbildschirmtechnologie profitieren zu können. Aaaber DAS interessiert ja gar nicht, aaaber ich habe ein bisschen Angst davor, anzufangen, denn wenn man einmal angefangen hat, dann, ja dann sollte/könnte man das ja zu Ende machen, und das ist nicht immer meine Stärke.
Es handelt sich hier um eine Zusammenfassung subjektiver Eindrücke und Fakten. Was ich so erlebt habe, kann man hier im Blog nachlesen.

Los gehts.

Ich kam also am 1.9.2007 in Lodsch an. Ich trank im Zug mein erstes polnisches Bier mit polnischen Soldaten und schleppte zwei große, schwere Koffer mit mir rum, dazu noch eine Gitarre und einen Rucksack.
Angekommen, wurde zum Studentenwohnheim gebracht und lernte dort meinen Zimmergenossen Tuomo aus Finnland kennen. Der trank sehr viel, war aber ein umgänglicher Trunkenbold. Nach dem Monat in Lodsch hatte ich fast nie wieder was von ihm gehört. Das macht aber nix, denn so kommts halt manchmal.
In Lodsch wars toll, sehr toll. Ich lernte viele sehr nette Leute kennen und fühlte mich doch sehr wohl, auch wenn die sanitären Anlagen ungeil und das Zimmerteilen nicht immer angenehm war. Für einen Monat ist das sehr prima und ok.
Der Unterricht in der Sprachschule war zwar nicht ganz nach meinem Geschmack, er lies sich jedoch aushalten. Ich war ja in der Fortgeschrittenengruppe und dort schreiteten wir dann auch ziemlich fix vorwärts. Für die Anfänger unseres Kurses war das dann doch etwas viel, aber die Zeit bestand ja schließlich nicht nur aus dem Kurs, sondern auch aus einem fetzigen Rahmenprogramm zu dessen Teilnahme man nicht gezwungen war. Es ging in Museen und Paläste und besonders das Museum für zeitgenössische Kunst kann ich sehr empfehlen.
Auf jeden Fall kann ich nur Jedem dazu raten, an einem EILC-Sprachkurs teilzunehmen. Man lernt einen Haufen netter Leute kennen und wenn man dann mal irgendwo im Land hinfährt, dann kennt man da schon mal jemanden. Außerdem bekommt man auch für diesen Monat schon EU-Fördergeld.
Meinen Platz im Sprachkurs bekam ich allerdings nicht dadurch, dass ich mich rechtzeitig angemeldet habe, sondern durch mein ständiges Fragen, ob ich denn jetzt rein käme und auf welchem Platz der Warteliste ich denn nun sei usw... Meine Koordinatorin in Deutschland reichte meine Anmeldeunterlagen erst am Anmeldeschlusstag ein, obwohl ich sie schon weitaus früher abgegeben hatte. Naja, es ist ja noch mal alles gut gegangen.

Nach diesem schönen September - ich wollte gar nicht weg aus Lodsch - ging ich in das viel schönere Posen und lebte dort erstmal im „Viertel der Aufklärung“. Vom Bahnhof abgeholt wurde ich nicht, denn es hatte keiner Zeit. Das fand ich unter aller Sau und ziemlich scheiße von meiner Mentorin Natalia.
In meinem Zimmer, das mir dankenswerter Weise von Bekannten aus Bielefeld besorgt worden war, war erst Krzysztof da und dann keiner mehr. Das Internet ging nicht und eine Waschmaschine war auch nicht auffindbar. Ich fühlte mich schon sehr komisch dort, aber irgendwann gings, als ich nämlich mein Bett hatte und wusste, wo ich meine Wäsche waschen konnte. Aber auch das war ungeil, weil umständlich und kalt und dazu noch der ganze Kram mit Steffi dazu kam. Es ging mir so geht so.
Die Leute in der WG waren zwar ziemlich ok – echt jetz – aber so ganz „das Wahre“ war das nicht. Die Wohnung befand sich in einem „Blok“ (=Block). Vorher hatte ich noch nie in so einem großen Haus gewohnt und muss sagen, dass das an sich auch gar nicht schlimm ist. So ein Blok ist in Polen nicht unbedingt ein Zeichen des Rumtingelns in der Unterschicht; dort wohnt auch die Sandwichsschicht (oder so was) und WENN ich denn eine Waschmaschine gehabt hätte, dann wäre ich dort auch wohnen geblieben.
Jo, und weil die Miete ja so gering (knapp über 100 Teuro) und ich so reich war, bekam ich dann auch kein Auslands-Bafög. Tja, schade.
Erasmusgeld bekam ich satte 200 T€, weshalb das mit dem BAföG dann auch kein sooo großes Problem war.

Ich lernte dann auf einem Konzert finnischer Avantgardisten Maja und Paulina kennen. Die schienen nett zu sein und waren auch mal Erasmusstudentinnen in Deutschland und zick, zack, zuck fragten sie mich, ob ich denn bei ihnen einziehen wolle. Sie hatten Internet und eine Waschmaschine und da sagte ich mir: „Los, da ziehste jetz ein.“

Der Umzug war dann so Mitte November. Einen Vertrag unterschrieb ich nicht. Für meine erste Wohnung hatte ich zwar einen (zeitlich befristeten) unterschrieben, aber meine Kollegen meinten: „Kein Problem, wir besorgen uns dann einen neuen Mitbewohner und dann ist das schon ok.“

Bei der Uni gings mal so, mal so. Die Kurse, die ich anfangs wählte, waren teilweise nicht für dieses Semester vorgesehen und so hieß es schreiben, fragen, laufen, ärgern, fummeln, rechnen, planen und dann wieder schreiben.
Es hat etwas länger als gehofft gedauert, bis mein Stundenplan endgültig stand.

Die Uni an sich ist ja angeblich die beste Polens, zumindest wurde uns da immer erzählt. Die Studenten haben’s daher vielleicht auch nicht leicht. Es wird ihnen sehr viel abverlangt, zumindest was das Pensum betrifft. Die Organisation der Kurse ist absolut starr und man bekommt (als polnischer Student) seinen Stundenplan vorgeschrieben. Man wird außerdem einer Gruppe zugewiesen, mit der man dann diese ganzen Kurse besucht.
Jetzt denken sich die Deutschen: „Oh mein Gott, wie unmenschlich und altmodisch und verschult.“
Natürlich ist das alles war, aber nicht immer schlecht. Allerdings ist das einzige Gute daran das Bewegen in Gruppen. Wenn man also als Austauschstudentenmensch nach Polen geht, empfiehlt es sich, ein Teil einer Gruppe zu werden. Man muss ja nicht alle Veranstaltungen besuchen oder dort Klausuren schreiben, aber um Leute kennen zu lernen ist dies der einfachste und schnellste Weg.
Ich persönlich hab anders gemacht: Ich pickte mir meine Kurse raus und blieb durch Hartnäckigkeit mit Leuten in Kontakt.
Man sollte sich als Austauschstudent immer daran erinnern, dass man für eine gewisse Zeit in ein bestehendes, vielleicht sogar noch unbekanntes soziales System geht. Die Leute innerhalb dieser neuen Welt brauchen einen nicht, denn sie haben schon ihren Freundeskreis und mitunter verhindern die zeitliche Begrenzung und die sprachliche Barriere das Knüpfen fester Freundschaften.
Ich rate nur dazu hartnäckig zu bleiben, wenn man die Leute und ihre Kultur genau kennen lernen will. Bei mir hat’s geht so geklappt.
Ich wollte zunächst erstmal viel mit den Polen machen, wurde aber oftmals vergessen und/ oder übergangen. Die einfache Kommunikation mit Landsleuten verleitet dann auch viele Studenten dazu, sich nur innerhalb der „Erasmusgruppe“ zu bewegen. Man sitzt im selben Boot, hat dieselben Probleme und spricht vielleicht sogar noch dieselbe Sprache. Hierzu habe ich zunächst versucht Abstand zu halten, gab aber mit der Zeit immer mehr nach. Heute, wie damals, fand ich das nicht schlimm, hätte dann aber doch gerne mehr mit den Polen zu tun gehabt.
Ein Glück für mich war, dass ich immer noch mit Paulina und Maja zusammenwohnte. Dadurch bekam ich meine tägliche Portion weiblich-polnischen Wahnsinn und ab und an lernte man auch nette und interessante und interessiert Leute kennen.
Die Beiden haben mich auch wirklich oft genervt, aber vor allem in der Anfangszeit des Lebens mit ihnen, hat mir die Veränderung echt gut getan. Wir verstanden uns dann auf der hygienisch-organisatorischen Ebene immer schlechter und dann hat’s aber auch genervt.
Naja, was soll’s; für noch nicht mal ein Jahr war das schon ok.

Noch einmal zur Uni: Die Ausstattung ist nicht schlecht und mitunter klasse, nur machen die Gebäude einen erschreckend hässlichen Eindruck – von außen wie von innen – und die Bürosituation der Lehrenden ist teilweise katastrophal, aber es gibt nette Dozenten, schlechte Dozenten, asige und sehr professionelle Dozenten; also alles genau wie überall auf der Welt.
Ich muss sagen, dass der Unterricht bei den Anglisten schon ziemlich gut war. Oft gab es eine Vorlesung und dazu ein Tutorium, aber noch öfter Seminare – so isses mir jedenfalls aufgefallen – die meist mit der eigenen Gruppe und somit in äußerst kleinen, angenehmen Größen stattfanden.
Der einzige Erasmuskurs (= AMU-PIE), den ich besucht habe, war Polish Phonetics, der mir persönlich auch wirklich was für meine Aussprache und somit meinem Sprachgefühl insgesamt brachte.

Weiterhin war/ ist das schnelle Besorgen eines Studentenausweises Pflicht. Man kriegt allerhand Ermäßigung bei Konzerten, im Kino, aber vor allem im öffentlichen Nah- und Fernverkehr (50 und 37% Rabatt). Ein Studententicket gibt es daher nicht. (Nur mal so am Rande: Es wäre auch ein interessanter Gedanke, allen deutschen Studenten eine Bahncard 37 bei Studienbeginn zu schenken, oder?)

Die Straßenbahnen und Busse fahren ziemlich nach Fahrplan und die Fahrpreise sind, verglichen mit Deutschland, sehr, sehr günstig. Man sollte sich schon zu Anfang ein Monatsticket („Kom Karta“) besorgen, damit man sorglos umherfahren kann. IN Poznan konnte man die Karte bis zu einem Jahr aufladen, was einen vor Rennerei, Anstehen und eventuellen Preisanstiegen bewahrt. Wenn man sie verliert, tja, dann…

Die Züge in Polen sind billig, aber langsam. Will man längere Reisen unternehmen, so empfiehlt sich der TLK (Tanie Linie Kolejowe), eine günstige Schnellzugverbindung. Sie fahren weniger oft als die normalen Osobowy oder Pospieszny, sind aber meist schneller und (im Verhältnis) günstiger.

Was das Geld betrifft, so war mir mein Konto bei der Deutschen Bank durchaus von großem Nutzen. In Poznan gab es gleich drei Filialen, bei denen man so ohne Gebühr Geld von seinem deutschen Konto abheben konnte. Mit polnischen Konten kenn ich mich gar nicht aus. Matthias und Dani hatten ja z.B. eins, was die Überweisungen sicherlich vereinfacht hat.
Ich lief indes immer zur Post, füllte einen Überweisungsschein aus und bezahlte 75 Cent Gebühr. Lief bei mir immer ok, aber es gab auch die Geschichte, dass die Post Danis Überweisung halb verschlampt hatte, was die Vermieter ja nicht unbedingt freut.
Bei mir hat’s aber geklappt.

Das Essen gestaltete sich folgendermaßen:
Es gibt jetzt keine wirkliche Mensa, aber dafür die polnische Art von Fast Food, nämlich die Milchbar, oder Bar Mleczny, in der man günstig essen. „Günstig oder GUT und günstig?“ werden jetzt einige fragen und das ist nicht immer einfach. Auch, wenn die einzelnen Läden z.B. zur Kette „Społem“ gehören, so unterscheidet sich die Zubereitung oftmals trotzdem etwas und dann sagen alle: „Nääh, da ess ich nich, da schmeckt’s nicht. Lass mal zu der mit den zwei Etagen gehen, da schmeckt’s nämlich!“
Wer satt werden und nicht viel Geld ausgeben, der kann’s ja mal vorbeischauen.
Ich fand die Milchbars jetzt nicht schlecht und fand da auch keine riesigen Unterschiede. Man sollte’s halt mal probieren.
Es gibt auch eine vegetarische Kette (also Bar Wegetarianski), die sich „Green Way“ nennt und sogar vegane Küche anbietet Ich fand das Essen jetzt nicht sooo toll und hatte außerdem das Gefühl, vom essen Sodbrennen zu bekommen. Liegt vielleicht auch an mir, wer weiß?

Jetzt fällt mir erstmal nix mehr ein. Vielleicht hilft das hier ja zukünftigen Austauschleuten oder Urlaubern. Kann sein, dass ich den Kram noch einmal überarbeite (wird gekennzeichnet) oder noch was dranhänge (sieht man dann ja).

Jetzt habe ich jedenfalls keine Lust mehr, den Text nur auf meinem Computer zu behalten. Und bedanke mich fürs Lesen.

Ich danke auch all den Leuten, die dieses Blog verfolgt, und ganz besonders denen, die auch mal einen Kommentar hinterlassen haben.

Over und aus,

Euer Jens

Sonntag, 3. August 2008

Wieder da!

Ja, ich Jens, Euer geschätzter und fluxkompensierender Autor, bin wieder in Deutschland (D) und OHZ und überhaupt.

Der versprochene Enderfahrungsbericht kommt bald, versprochen.

Samstag, 26. Juli 2008

Erstmal nix

Guten Tag, ich schreibe noch, aber bald nicht mehr. Das Wetter ist hier im Moment so schön, wenn nicht gar heiß, dass ich da keine große Lust habe, vorm Computer zu sitzen.
Ich habe allerdings Sachen erlebt in der Zwischenzeit. War in Bydoszcz, habe mir das 'Konzentrationslager Posen' angesehen und dann war da noch irgendwas.

Bis auf unbestimmte Zeit,

Pan Jens

Donnerstag, 24. Juli 2008

Nie lubię zgagy

Halli hallo, wie ein richtiger Weltenbummler schreibe ich aus einem Internetcafe. Hier sind die Tastaturen schoen ausgeleiert und die Maus, naja, die macht auch nich mehr lang.

Befinde mich momentan ausserdem im Endstress. Ich will Unterschriften, kriege sie aber nicht und ann muss ich warten, will ich aber nicht, weil ich schon naechste Woche nach Hause fahre.

Ich wollte eigentlich noch einen Eintrag schreiben, mit Fotos und so, aber heute hatte ich keine Lust, meinen Computer durch die Gegend zu schleppen. Das Wetter ist heute etwas wolkig und schwuehl. Dazu habe ich Sodbrennen, was auf Polnisch "Zgaga" heisst. Passt irgendwie ganz gut, finde ich.

Heute Abend ist ein Konzert auf dem Platz der Freihet, da geh ich hin und vielleicht treff ich da ja jemanden.

Na razie.

Sonntag, 20. Juli 2008

"Oh, ein grünes Schleifchen. Wofür steht das?" - "Büffelaids."

Oder: Ein schöner Urlaub im Schnelldurchlauf,

Damit fing alles mehr oder weniger an. Wir planten den Urlaub bei Anna und buken dabei Pizza, an der sie ja fast erstickte (wir berichteten).
Dann ging es weiter. Ein Hoffen und Bangen um Danis Abreisetagmöglichkeiten und dann doch Erleichterung. Sie kam mit uns am selben Tag mit und wir fuhren in aller Herrgottsfrühe los. Ich hatte die Nacht vorher kaum geschlafen. Wir mussten eh um halb vier oder so aufstehen.
Dann hing erstmal meine Regenjacke in der Bahn fest. Zu schade, dass es davon kein Foto gab. Wenn man mir über den Weg läuft, erzähle ich dann gerne mal, wie ich an der Tür hing und "Äääh, ähääää" machte.
Wir trafen uns mit Anna und Stefan beim Rondo und dann gings zum Bahnhof. Der war nicht so voll, aber es war scho interessant, wieviele Leute sich so morgens auf den Weg zur Arbeit machen.
Nach einer langen aber neten Zugfahrt auf der wir irgendein nettes Fräulein kennenlernten und ich relativ viel las, kamen wir dann endlich in Białystok an.
Dani: "Białystok ist das Bielefeld Polens"
Warum? Darum:



Bialystok an sich ist eher langweilig, jedenfalls machte es keinen großartigen Eindruck auf mich. Da es allerdings regnete und wir erstmal etwas essen wollten, konnten wir uns die Stadt gar nicht so recht angucken. Ich schätze aber mal, dass da echt nicht so viel abgeht.



Wir in Białystok und dann kam der Regen. Schlecht formuliert? Mir egal.

Nach ein paar Stunden namen wir dann schon den Bus nach Białowieża.
Białowieża liegt sehr nah an der Grenze zu Weißrussland. Es ist ein kleiner Ort mit vielen Herbergen, denn er liegt im Bialowieski Park Narodowy, dem letzten Urwald in Europa.
Wir wanderten durch den Park auf einem mit Mücken gespickten Pfad, an deren Ende ein großes, aber nicht ganz doll großes Gehege mit Wisenten auf uns wartete. Die Tiere sind fetzig, wirklich. Sie sehen aus wie interessantere, wilde Kühe und machen einen lässigen Eindruck.
Danach gabs noch große, alte Bäume zu bestaunen und Rätsel zu lösen.
Für mich gabs eh ein Paar Rätsel, an denen ich zu knabbern hatte. Sie bereiteten mir derartig dolles Kopfzerbrechen, dass ich sogar etwas unter ihnen litt und ich meine Reisekameraden sogar anrüffelte.



Das Haus unserer Übernachtungen mit Storch aufm Dach. Zweitens noch die Weiten des Urwalds mit matschigem Boden. Ich hatte zwar nur Sandalen an, habe aber trotzdem gut überlebt. Wirklich. Das Drumherumtreten hat viel Spaß gemacht.



So, und hier noch zweimal Wisent.



Eine schöne Weide und ein großer, alter (angeblich so 400-500 Jahre) Baum.



Ein Blick auf dem Land geradeaus und nach Rechts. Man bemerke die ständig überall anwesenden Storche.



Außerdem stehen ja in Polen ständig Kreuze herum, aber hier stehen zur Abwechslung mal ein orthodoxes neben einem 'katholischen' Kreuz. Daneben die orthodoxe Kirche Białowieżas.

Schlafen taten wir in einer Herberge eines mir zwar verdächtig vorkommenden, sich allerdings als harmlos herausstellenden Einsiedlers. Ich weiß nicht, ob er wirkich ein Einsiedler ist; wahrscheinlich nicht. Er machte Brot und Wurst selber und bereitete uns auf Wunsch ein feines Frühstück zu, bei dem man soviel essen durfte, bis man nicht mehr konnte.
Wir allerdings stopften uns nicht voll, denn wir wollten ja durch die Gegend laufen und nicht rollen.

Wir übernachteten nur zwei Mal in Białowieża. Am letzen Tag gingen wir noch ins Museum, für das man uns erst Geld abknöpfte und dann meinte, wir dürften nur rein, wenn wir uns auch für die Führung anmeldeten und diese auch bezahlten. Wir machten alle mit bei der polnischen Führung, die uns allerhand Ausgestopftes zeigte und uns über Flora und Fauna und die Deutschen aufklärte, die dort im ersten Weltkrieg große Teile des schönen Waldes abholzten. Insgesamt fand ichs etwas oll, bevormundend und blöde, aber interessant.

Am nächsten Tag machten wir uns nach einiger Diskussion und Planung auf nach Augustów, einem Städtchen im Nordosten mit schönen Seen und vielen Touristen. Der Ort war ganz schön und die Seen noch schöner. Dummerweise fand gerade am Badetag eine Weltmeisterschaft im Schnellbootfahren (oder so) statt. Spaß hatten wir allerdings trotzdem, vor allem im Wasser.
Ich schwamm einmal ganz lang, weil ich mich etwas in der Weite verschätzt hatte. Wasserski gab es auch, aber dazu kamen wir leider nicht mehr.



Am Wasser und in der Touristraße.

Am ersten Abend - also noch mal einen Tag vorher - aßen wir in einem Lokal mit einer lustigen Speisekarte. So gab es z.B. "kriminellen Hering" oder "Pilsener Urguell".
Anfangs gab es das Problem, dass wir keine Bleibe hatten und genau zum Saisonbeginn ankamen, wie wohl all die anderen Leute dort auch. Nach erfolglosen Anrufen bei Pensionen erkundigte sich Anna - die Gute - nochmals in der Touriinfo nach einem freien Zimmer für vier Personen.
Wir kamen schließlich bei einem Mann unter, der uns oben ohne, mit dickem Bauch und kurzer Hose empfing. Er schraubte wohl gerade an etwas herum. Ansonsten war er teils komisch, teils nett, teils seltsam und somit wie eigentlich jeder andere Mensch auch.
Wir teilten uns das Haus erst noch mit zwei Polenpäärchen, von denen die Jungs ganz schön viel tranken. Dani meinte, eine der Freundinnden, bzw. die Frau des einen bezeichnete Stefan und mich im Vergleich als die perfekten Freunde. Nett.

In Augustów, und somit Polen, werden sogar noch Kirchen gebaut. Jawoll, gebaut, nicht restauriert oder so. Interessant bis irre. Hier ist der Beweis:



Mit unserem 'Chef' gingnen wir sogar Kajak fahren. Das war zwar erst total bekloppt, weil die Leude wohl andere Leude nach Lidauen geschickt haben, die dann aber nicht rechtzeitig wieder zurückgerudert kamen und erstmal auf die gewartet werden musste, bevor wir loskönnten.
Als es dann aber endlich losging und wir durch eine schön schöne Landschaft gerudert sind, da war alles wieder gut. Ging zwar etwas auf den Rücken, war aber halb so schlimm.
Am Ende kamen wir dann an "irgendeinem heiligen Ort" an, wie unser Vermieter sagte. Anna wusste da mehr drüber. Es ging um eine Stelle, wo wohl Leute getauft wurden, glaube ich.



Stefan und Anna im Wasser und dann noch mal ohne die Beiden.

Am letzten Tag in Augustów wollten wir noch wandern, und das haben wir auch gemacht. Tja, und das soll's gewesen sein? Nee, an diesem Tag hats leider geregnet und weil der schlaue Jens kurze Hosen, sein leichtes Lieblingshemd und Sandalen trug, musste er dann mit Dani umkehren, während Anna und Stefan weitergingen.

Jo, und dann sind wir wieder nach Poznań gefahren. Die Fahrt war irgendwie lang und irgendwie mussten alle aus Langeweile ständig was essen. Es wurden noch wilde Rätsel gelöst und dann, ja dann waren wir wieder hier.

So, das wars. In meinem Webalbum gibts noch ein paar Bilder zum Angucken.

Hier noch eine Überraschung:



Jetzt bin ich schon etwas kaputt.

P.S.: Wenn die Ex-Mitreisenden noch Anekdoten anhängen würden... also, das wäre zauberhaft! Ach ja, die Links sind jetzt auch repariert.

Samstag, 5. Juli 2008

Endlich Masuren

Jaja, manchmal mache ich doch noch Sachen, von denen man dachte, ich würde sie früher machen und dann mache ich sie doch nicht nd dann mache ich sie später doch.
Also, wie früher schon erwähnt, war ich in Masuren, einer der schönsten Gegenden, die ich je bereisen durfte. Fotos von diesem Ausflug gibt es viele, jedoch keine hier im Blog, was ja nun irgendwie schade ist. Darum will ich diese Lücke hier jetzt mal füllen und wünsche spaßvolles Betrachten.



Enten, Ausfahrt und Hotel



Zimmer, See und Randregion



Rettungsbootrand, Wasserwelt



Schwäne, Flagge, Motorboot



Bullauge und Mikołajki



Selbiges, das Wasser glatt



Nicht überlehnen, Wiedereinfahrt



Schwarze Perle und Heimfahrt

Tja, ich hab versucht, etwas zu reimen, aber das hat nicht immer geklappt. Es gab in Giżyckos Hafen tatsächlich eine Bar, die 'Czarna Perła' heißt. Ist wohl eine Anlehnung an das Schiff 'Black Pearl' aus dem Film 'Fluch der Karibik'.

Freitag, 4. Juli 2008

Im Emma

So, jetzt sitz ich hier mit Dani im Emma, einem Café, in dem es WLAN gibt. Ist ganz nett hier und gar nicht so weit weg von der Uni. Die Verbindung ist recht schnell und die Bänke bequem.
So, und was liegt an? Natürlich Masuren, aber ich habe gerade (unter Windows) keinen Zugriff auf meine Bilder, deshalb kommt hier nix davon. Schade. Tut mir auch irgendwo das Leid (an).

Mir fällt nichts mehr ein. Später vielleicht.

Mittwoch, 2. Juli 2008

FPM (Fotos Papotos Mamotos)

So, jetzt gibts heute auch tatsächlich die angekündigten Bilder. Dazu wird es Kommentare geben.
Jaa, Kommentare, Lebenszeichen, Anwesenheitsbestätigungen, Zeichen der Aktivität - der Gehirnaktivität. So, ich habe mich ja jetzt seit Längerem nicht mehr über fehlende Kommentare oder Post aufgeregt, aber heute musste das mal wieder sein.

So, den Anfang macht das Morasko. Mich erinnert der Name Morasko immer an eine Amalgamierung aus Morast und Erasco, also eine Matschsuppe. Deshalb finde ich den Namen auch äußerst lustig und irgendwie eklig zugleich.
Jo, da musste ich letztens was zu einer Dozentin Danis hinbringen und da habe ich die folgnden Fotos gemacht:



Links das Sonstwasgebäude und rechts das Biogebäude, in dem es ganz viele große Pflanzen gibt.



Hier links eine schlechte Aufnahme der Journalisten und Politikwissenschaftler und rechts noch mal das Sonstwasgebäude. (Ha, hier kommen bestimmt Kommentare!)

Das ist zwar nicht alles, was man von Morasko sehen kann, aber das Gelände ist dermaßen groß und weitläufig, da will man gar nicht alles fotografieren.

So, und recht nah beim Morasko liegt auch der meines Wissens nach einzige Aldimarkt Poznańs. Ich habe ihn mir natürlich auch von innen angesehen und war geschockt, als ich merkte, dass er sogar so roch wie die in Deutschland! Hier ist das Beweisfoto mit typischer Aldiarchitektur:



Es war dort recht wenig los und ich erfuhr von meinen Tutorinnen - die übrigens alle ihre Deutschprüfung, auf die ich sie vorbeeiten sollte, bestanden haben - dass Aldi nicht sonderich beliebt in Polen sei, da es noch günstigere Alternativen gibt.

Das nächste Bild zeigt das Stadion von Lech Poznań. Ich war leider nie drin. Das Foto auch nicht sonderlich gut geworden, aber so ungefähr kann mans schon erkennen. Hier sieht mans noch mal.



Soo... haha, das war noch nicht alles.
Gestern war ich mit Anna und Stefan in einem alten, verlassenen Schwimmbad. Man darf da ja eigentlich gar nicht rein, aber es wird auch nicht sonderlich dafür getan, um einen vom Eingringen abzuhalten. Hier bin ich im Schimmbad und man sieht: Dunkel wars.



Links fummel ich wahrscheinlich gerade an einer Chipstüte rum und rechts muss man die Augen zusammenkneifen und das Licht ausmachen.

Als ich gestern nach Hause kam, entdeckte ich das folgende Kunstwerk. Ein Fundstück sondergleichen. Der Yeti existiert wirklich, lebt in Großpolen und ist ein ziemlich öliger Zeitgenosse.



Das Ding einnert auch irgendwie spiegelverkehrt an das Logo von Gnome.

Ob das wohl reicht?

Hm.

Ne.

Hier noch das Foto eines schönen Stromkastens:



Jetzt hab ich auch keine Lust mehr.
Bispäter, beim nächsten Mal gibts vielleicht was aus Masuren.