Montag, 8. Oktober 2007

Einmal Ciążeń und zurück (vorher noch Geburtstag)

Mist! Jetzt habe ich doch glatt vergessen, den Teebeutel aus meiner Kanne zu nehmen. Vielleicht schmeckt der Tee ja doch noch.
Hier ist nun endlich der Eintrag für die letzten Tage:
Also, es ging ja noch um meinen Geburtstag. Ich bekam ein schönes Buch über polnische Schlösser und eine Tasse, auf der die 'Legende von Posener Ziegenböcken' geschrieben steht. In interessant nicht immer grammatikalischen korrektem Deutsch. Niedlich ohne Ende!
So, aber davor - ja, ich schreibe so, wie ich denke; nicht verwirren lassen! - war ja noch der Donnerstag Vormittag. Da mein gewüschter Kurs ausfiel, konnte ich die Infoveranstaltung über die Uni Bielefeld besuchen. Der Vortrag wurde von (Prof Dr) Gibbon und Frau Kruse (MA) gehalten und war ziemlich informativ. Ich habe wieder richtig Lust darauf bekommen, in Bielefeld zu studieren, wirklich!
Hinterher gab es dann Kaffee, Tee und Kuchen im hauseigenen Restaurant. Ich bekam ein Geburtstagsständchen, habe mich nett unterhalten, mal gesehen, wie sich Dozenten unterhalten und mich danach auf den Weg zum Bahnhof gemacht. Dort erfuhr ich, dass ich meine Monatskarte erst in einer Woche abholen kann. Natalia meinte zwar, die wär schon fertig, aber dann warte ich halt, ist ja nichts dabei.
Abends gabs dann das Essen in einem Restaurant, dessen Namen ich vergessen habe. Moment... 'Pod Koziołkami' hieß das, genau. 'Zu den Ziegenböcken' bedeutet das und passt natürlich ausgezeichnet zu der Tasse, die ich bekommen habe. Hier sollte eigentlich ein Link hin, der einen zur Legende mit den Ziegenböcken führt, aber ich konnte im Internet keine gute Seite darüber entdecken. Jo, das Essen war, gemäß der polnischen Küche, die ich bis jetzt recht lecker finde, lecker und wie man lesen konnte auch nicht sehr kostspielig - zumindest nicht für mich und schon gar nicht für meine Gäste. Danach gings in die Disco dancen. Stimmung wollte erstmal nicht aufkommen, kam dann aber doch auf, und dann gings irgendwann ab nach Hause. Toll, nech? Schön knapp. Knapp wie mancher Minirock der Discomädels. Naja, egal. Ähm, und dann? Dann gings am nächsten Tag inne Uni, der Lehrer war mal wieder nicht da, also gings ins Internet zum Geburtstagsgrüße entgegennehmen und dann nach Hause und dann wieder inne Stadt, weil wir - die ERASMUSleute - ja nach Ciążeń fahren wollten. "Ciążeń? Was soll das sein, ich hab ja keinen Fernseher," werden Manche nach dem letzten Satz laut ausgerufen haben, so dass es nur so von den mächtigen Mauern widerhallte, um schließlich sein Echo im Beginn der obrigen Zeile zu finden. Ciążeń issen Palast (Pałace), der ganz ganz alt ist und der Adam Mickiewicz Universität gehört. Der ist echt mal groß und schick und hat Personal und das kocht dann viel zu viel, aber erstmal ein paar Worte zur Gruppe: Es waren ungefähr 70 ERASMUSstudenten von insgesamt 130 oder so dort. Es konnten einfach nicht alle mitkommen, weil nicht genug Platz im Palast für alle war. Es waren ganz viele Studenten aus der Türkei, aus Spanien und aus Deutschland da. Dann gabs da noch Andere aus Ländern wie Italien, Frankreich, Belgien, USA (ja, sogar von dort!), Holland, Portugal, Czechien und was weiß ich von wo sonst noch. Anfangs hatte ich überhaupt keinen Bock auf die ganze Reise und die Leute, was wohl hauptsächlich durch meine Schlafmangel hervorgerufen wurde. Die Spanier schienen mir außerdem von Anfang an suspekt. Immer Laut. Ich wollte Leise. Die wollten Laut. Ich wollte schlafen. Ich kam dann auf ein Zimmer mit zwei Czechen - Michał und Tomasz, glaube ich; auch wenn sie vielleicht anders geschrieben werden - und 'nem Italiener, dessen Namen ich mir immernoch nicht merken kann. Kiko, oder so ähnlich. Die waren auch alle nett und das Haus groß und fetzig. 'S gab dann also erstmal nix mehr zu meckern. Nach dem netten ERASMUS Student Network-Vortrag (ESN) gabs dann irgendwann riesig viel Essen - HAM-MER!! - und den ERASMUS Eurosong Contest. Komischer Name, komischer Contest - im lustigen Sinne. Jedes Land sollte durch seinen jeweiligen Stundenten durch irgendetwas wie einem Lied, Gedicht, Tanze, oder sonstwas repräsentiert werden (ach nee) und am Ende gabs dann einen Sieger und noch andere Sieger. Wie schon in Łódź gaben wir deutschen 'Über den Wolken' zum besten. Ein Klassiker mit dem wir auf Platz Zwei landeten! Die meisten hatten, so glaube ich, nichts vorbereitet. Wir auch nicht, aber Stefan und ich kannten das Lied ja schon ganz gut, und den Refrain kann ja eh fast jeder. Hatte extra das Lied vorher nochmal vom Computer abgeschrieben und die Gitarre mitgenommen. Die Rumäninnen waren allerdings am coolsten, weil die sich extra Kostüme mitgenommen hatten. Es waren echt interessante und mutige Sachen dabei. Es gab z.B. Leute, die alleine was vorführten, was auch mit viel Applaus gewürdigt wurde. Die Gruppe war also echt gut drauf. Danach wurde, naja, gesoffen, gelacht und getanzt. Die beiden Universitätsrepräsentanten - Prof Kaczmarek und... naja, seinen Namen habe ich vergessen, aber er sieht aus wie Jean Pütz und spielt gerne Klavier. Bitte hinterlasst doch einen Kommentar, falls ihr seinen Namen kennt - waren auch echt gut drauf und zeigten sich sehr interessiert an den ausländischen Stundenten. Dann haben die Spanier eine Saite meiner Gitarre und einen Mülleimer kaputt gemacht. Ich will ja gar nicht über die meckern, aber ein "Ey, 'tschuldige, Alter," wär schon nett gewesen. Total übernächtigt gings dann am nächsten Tag zu 'nem Kloster (Ląd), in dem uns ein netter junger Ordensbruder herumführte. Für mich wär sp'n Leben innem Klosten ja nix, aber ich bin ja tolerant. Wenn man's aushält und keiner verletzt wird... trotzdem komisch, weil vollkommen unnatürlich. Wieder zurück in Poznań gings nachem Gucken nach Sprachkurszeiten und 'nem Essen mit der netten Wibke erstmal ins Bett in dem ich furchtbar schwitzte. Warum weiß ich nicht. Abends dann mit den andren Deutschen (Steffi, Eva, Uta, Dani & Nathanael (funky Name, is aber so), Stefan, Patricia - wenn ich eure Namen falsch schreibe, dann sagt was) und Kevin, alias Vincent auf Kneipensuche und schließlich in eine rein. Hinterher gings dann noch ins Czytelnia - die ERASMUSparty-Stammkneipe - wo's auch echt nett war. Die Musik war sogar w potządku ("in Ordnung") und es gab da einen tollen alten Kunstband, mit Drucken eines russischen - oder so - Künstlers, der mir so gut gefiel, dass ich ihn fast geklaut hätte. Stattdessen habe ich ihn dortgelassen, damit ich einen Grund habe, nochmal zurückzukommen. Ich weiß den Namen des Künstlers leider nicht, weil ich die kyrillische Schrift nicht lesen konnte. Heute war ich dann im M1 Einkaufszentrum bei Media Markt und real,-. War komisch. Irgendwas ist mir... ach ja, jetzt weiß ichs wieder! M1, dasist wie der Weser Park in Bremen. Ein ganz großes Ding mit vielen Läden. Hm. War ja jetzt doch nicht so interessant. Schade. Ich hatte, glaube ich, noch was andres, aber dann ist das jetzt halt so und der Text ist ja eh viel zu lang und ich viel zu müde und der Tee war doch noch in Ordnung (siehe Anfang) und jetzt bin ich weg. Over über Unter, Recht vor Gerechtigkeit vor Links und Aus.


Das Anwesen Ciążeń


Die Badezimmer


Das Essen

1 Kommentar:

Jens hat gesagt…

Mir ist gerade aufgefallen, dass der Satz in dem der Name 'Wibke' drin vorkommt, durhc aus doppeldeutig verstanden werden koennte. Nur damit ihrs wisst: Hier, genau an dieser Stelle kommt eigentlich ein Satz, von dem Ihr schon Alle ahnen koennt, wovon er handelt, weshalb ich ihn gar nicht erst schreiben werde.